~ Statt Liebe und
Neuanfang, Gefrierbrand ~
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Kapitel
02
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Mir war nicht klar, was da und mit mir passiert...?... ich wusste nur das es der größte
Fehler meines Lebens war, zu diesem Mann gezogen zu sein, Was um alles in der Welt war nur mit ihm ??? Meine Gedanken überschlugen sich, ich war gefangen in einer total irren Situation, aus der ich so schnell gar nicht raus kam und die ich mir in keinster Weise erklären konnte ? Er wurde immer widerlicher, immer respektloser, ich
war wie in einem Schockzustand, Wie kann man sich so etwas erklären, wie begreifen
??? Ich hörte auf Kontakte zu pflegen, habe mich
geschämt jemanden einzuladen, mich rausgeredet, wenn jemand mich
besuchen wollte, weil es im Haus kaum weiterging, er permanent nur
noch voll war und widerlich nach Alkohol stank. So verlor ich nach
und nach auch meinen Freundes- und Bekanntenkreis. Es gab irgendwann
eigentlich nur noch IHN und seine Familie. Er machte im Haus immer weniger, am Ende gar nichts
mehr und was ich dann da erlebt und ausgehalten habe, Ich war
ja wie gelähmt, nahm alles nur
noch hin
. Ich schob all` sein widerliches Verhalten auf den
vielen Alkohol, den er unaufhörlich und rücksichtslos in
sich reinpumpte, seit ich in sein Haus gezogen bin. Vorab hatte er
auch mal hier und da ein Bier getrunken, wie jeder andere Mann wahrscheinlich
auch, mal so zum Feierabend, beim Essen, auch mal ein paar Flaschen
mehr bei Feierlichkeiten/beim Grillen...ec., aber es war für
mich nicht ersichtlich, dass er schwerst Alkoholkrank ist ! ...und
nun wurde es immer heftiger, (am Ende jeden Tag 2 Kisten Bier und
das ist nur das von dem ich definitiv wußte) und hatte mir zum
Ziel gesetzt diesem Mann, den ich ja als wunderbaren Menschen kennengelernt
hatte und über alles liebte, aus seiner Sucht zu befreien. Einfach gehen und ihn im Stich lassen,
so bin ich einfach nicht. Ich habe alles versucht ihm zu helfen, fast 2 Jahre
lang, jeder Tag war ein Kampf und einfach nur schlimm, Es gab doch
so wahnsinnig viel zu tun ?! Und es war doch sein Haus...? Fragen über Fragen zermürbten mich immer
mehr, auf die ich einfach keine Antwort fand ? Ich habe ihm Briefe geschrieben, weil er immer mehr dicht machte wenn ich mit ihm reden wollte, habe mich telefonisch an das Asklepios und andere Hilfsorganisationen in Göttingen gewandt, mich durch das Internet, durch Foren gewühlt, auf der Suche nach Hilfe und es gab immer die gleiche Antwort: " Man
kann einen Menschen nicht entmündigen und zum Entzug zwingen,
Ich habe mir für diesen Mann wirklich den Arsch
aufgerissen, um ihm zu helfen Er saß am Ende nur noch saufend oben unter dem
Dach, in einem provisorisch hergerichtetem Wohnzimmer, völlig
fertig und ich ging mehrfach am Tag nach oben um ihm was zu essen
zu bringen, schaute... das er wenigstens ein bisschen feste Nahrung
zu sich nimmt und um zu gucken ob er da vielleicht schon tot liegt
und die ersten Fliegen ihre Eier auf ihm ablegen. Grauenhaft... unfassbar grauenhaft. Alleine schon die Treppe rauf zu gehen, die Tür
zu öffnen, kostete mich unglaublich Kraft und Überwindung
Ich frage mich bis heute, wie ich das ausgehalten
habe, diesen Gestank auch, einfach Horror pur ! Von seiner Couch hat er sich nur noch bewegt, um zum Getränkemarkt zu fahren. Er war körperlich
am Ende
Es kam was kommen musste, ein Zusammenbruch, er hatte
einen Schlaganfall. Viele werden sich gefragt haben, wie man als
Frau so dämlich sein kann, mit solch einem Typen zusammen zu
ziehen, aber er war halt vorher ganz anders, er entpuppte sich ja
erst nach meinem Einzug Jemand aus dem großen "Suchkommando" hat ihn dann entdeckt, zusammengebrochen hinter einem Gebüsch, sie nahmen ihn mit im Notarztwagen und ganz viele Leute dieser Rettungsaktion umarmten mich noch, trösteten mich, die ich da nur noch weinend, zitternd und völlig neben mir stand und sagten, das er überglücklich und stolz sein kann so eine Freundin zu haben und das er sicher nicht überlebt hätte, ohne meinen Notruf. Einen Dank oder ein wenigstens ein kleines bisschen
Anerkennung, habe ich dafür niemals erhalten, Als alle weg waren, bin ich wieder ins Haus, ich weinte
zwar noch leise vor mich hin, aber ich merkte, wie mein Puls langsam
wieder runter ging. Endlich hatte dieser Wahnsinn ein Ende, ich wußte
ihn im Klinikum, in ärztlicher Behandlung. doch nur für kurze Zeit. Ich weiss es nicht mehr genau, denke es war gegen 2.00 Uhr Nachts, als ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde und ich hörte seine Schritte auf der Treppe. Er war wieder da und mein ganzer Körper fing an zu beben als er die Treppe hoch kam, sich vor mir aufbaute und lapidar sagte, dass er 35.- €uro für das Taxi braucht. Er hatte die Klinik verlassen, gegen den ärztlichen Rat, auf eigene Verantwortung ! Ruckzuck hatte er wieder Bierflaschen irgendwoher
gezaubert um sich voll laufen zu lassen. Ich war die ganze Nacht wach,
hielt mich unten im Haus auf, rannte hin und her, an Schlaf war nicht
zu denken. Am frühen Morgen schlich ich mich leise nach oben,
er war völlig weggetreten und ich schnappte mir den Untersuchungsbericht,
Da stand eine ganze Menge, das ich wegen Sauklaue weder zuordnen noch entziffern konnte, aber wenigstens so viel konnte ich rauslesen, das er wirklich einen leichten Schlaganfall hatte und bei "Prognose für die Zukunft" stand schwarz auf weiss das Wort "Tod"... wenn er so weiter macht ! Ich bin dann in den Garten, saß da weinend als
die Nachbarin um die Ecke kam. " Er ist wieder da ! " Diese Nachbarn, vor denen ich meinen Hut ziehe, weil sie unglaublich liebenswürdig und hilfbereit sind und immer für mich da waren, haben mir dann ihren Wohnwagen angeboten, als Unterschlupf und Überbrückung, bis ich eine Wohnung finde, Hauptsache erstmal raus aus dem Haus und der unerträglichen Situation. Mein Nachbar hat sich dann auch nochmal die Mühe
gemacht mit ihm zu reden, dass er dringend Hilfe braucht und das ich
gehe, wenn er jetzt nicht die Notbremse zieht. Nach 2 Tagen gab ER
sich einverstanden, dass ich ihn ins Klinikum fahren darf, zur Behandlung
und zum Entzug! Diese fast 2 Jahre über, voller Verzweiflung,
Leid und Hoffnung, hat mich immer ein Lied begleitet,
eines von der fantastischen Sängerin Pe Werner. Ich hatte immer
das Radio an, wenn ich im Haus oder im Garten am wirbeln war, es wurde
eigentlich dauernd auf allen möglichen Sendern gespielt und jedesmal
bekam ich Gänsehaut, einen Kloss im Hals und war irgendwie so
drin, und so verrückt wie das jetzt erscheinen mag,
aber an dem Tag, in dem Moment, als es soweit war zum Klinikum zum
fahren.... Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, |
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